"NSV-Schweinchen" in Berlin, 1936
Auf diesen im Volksmund "NSV-Schweinchen" genannten Merktafeln der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) war aufgeschrieben, welche Küchenabfälle ein Schwein frisst und welche nicht: "Ich fresse: Abfälle von Kartoffeln, Gemüse, Salat u. Obst (roh u. gekocht). Fleisch- und Fischabfälle, Knochen, Eingeweide, Eierschalen, Kaffeesatz, Speisereste, Brot- u.a Backwarenreste aller Art. ...aber nicht: Chemikalien, Putzmittel, Gewürze, Zitronen- Apfelsinen- u. Bananen-Schalen, Asche, Tabak, Federn, Scherben, Lumpen, Metallteile, Papier u.s.w." Auf dem linken Ohr steht "Ernährungshilfswerk", auf dem rechten "Vierjahresplan". Die Merktafeln wurden in Haushalten und Betrieben verteilt und sollten zur sorgfältigen Sammlung der notwendigen Abfälle anhalten, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern des NSV eingesammelt und dem Ernährungshilfswerk des Deutschen Volkes (EHW) überbracht wurden. Das EHW, eine Organisation der NSV, hatte die Aufgabe, Küchen- und Nahrungsmittelabfälle aus bisher nicht verwerteten städtischen Haushalten und Betrieben der Landwirtschaft zur Schweinemast zuzuführen und hatte zu diesem Zweck mehrere Schweinemästereien errichtet.