Während die Großmächte Spanien, Portugal, Großbritannien und Frankreich die Welt längst unter sich aufgeteilt hatten, stand das neugegründete Deutsche Reich unter Kanzler Otto von Bismarck der kolonialen Herrschaftsausdehnung im Zeitalter des Imperialismus zunächst skeptisch gegenüber. Wirtschaftliche Interessen, vor allem aber koloniale Großmachtphantasien Wilhelms II. führten zu einem Kurswechsel in der Außenpolitik der Reichsregierung.
Mit "Schutzgebieten" in Ost- und Westafrika, in China und im westlichen Pazifik versuchte das Reich seinen "Platz an der Sonne" zu sichern. Die deutsche Kolonialpolitik erwies sich jedoch schon bald als wirtschaftlicher und politischer Misserfolg – der "Boxeraufstand" in China demütigte das Deutsche Reich, die blutige Niederschlagung des Herero-Aufstands in Deutsch-Südwestafrika ging als erster Völkermord in die deutsche Geschichte ein. Schon kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs waren fast alle deutschen Kolonien an die Alliierten gefallen.
Geschichte
Gezeichnet vom imperialistischen Weltmachtstreben der Großmächte in Europa und dem resultierenden "Großen Krieg", erschüttert vom Zweiten Weltkrieg als Folge des dunklen Kapitels des Nationalsozialismus, geprägt vom Kalten Krieg und der deutschen Teilung – vielfach und gravierend veränderten sich in der bewegten Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts weltpolitische Konstellationen und die Lebensrealitäten der Menschen.
Hier finden Sie Bilddossiers zu den verschiedenen historischen Phasen und Ereignissen des vergangenen Jahrhunderts in Deutschland und der Welt. Neben der großen Politik ist immer auch der Wandel des Zeitgeists im Blickpunkt: Die Alltagserfahrungen der Menschen in den einzelnen Jahrzehnten, die Veränderungen in Kultur und Mode sowie der Fortschritt in Technologie und Wissenschaft.






