Blick auf die Zuschauertribüne während der Abstimmung der Nationalversammlung über die Ermächtigung der neuen Regierung Gustav Bauer (SPD) zur Unterzeichnung des Friedensvertrages von Versailles. In einer Protestsitzung am 12. Mai 1919 in der Aula der Berliner Nationalbibliothek hatte sich Ministerpräsident Scheidemann vor der Nationalversammlung gegen die Annahme des Versailler Vertrages ausgesprochen. Der Streit darüber ließ die erste Regierung der neuen Republik auseinanderbrechen. Am 22. Mai votierten die Abgeordneten der Weimarer Nationaversammlung mit 237 gegen 138 Stimmen für die Annahme des Vertrags. Der innenpolitische Streit darüber ging quer durch alle Parteien und überschattete die Innenpolitik bis 1933.